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Kreis­lauf­wirt­schaft in der Immo­bilien­branche

Mit CANZLER neue Wege gehen

Circular Real Estate

In der Immo­bilien­branche setzt das Thema Kreis­lauf­wirt­schaft mittlerweile einen Trend, der hin zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit nachhaltigen Projekten und Lösungen in einer kreislaufbasierten Immobilienwirtschaft geht. Erste wegweisende Projekte sind realisiert und zeigen, dass der Trend an Fahrt aufnimmt und zu einem der wesentlichen Treiber in der Immo­bilien­branche werden kann.

Von Birgit Loeflath, Senior FM & Workplace Con­sul­tant, CANZLER GmbH


Ein schwieriger Weg

Allerdings ist der Weg noch mit größeren Herausforderungen verbunden. Die 2023 in Kraft getretene Baustoffverordnung hat zwar das Potenzial, die Kreis­lauf­wirt­schaft zu fördern, wird jedoch durch bürokratische Hürden und unterschiedliche Auslegungen in den Bundesländern gebremst. Hinzu kommt die problematische Kategorisierung von recycelten Baustoffen als „Abfall“, was deren Akzeptanz verringert.

Die Im­ple­men­tie­rung einer „Circular Real Estate“ gewinnt aber an Dynamik. Das wird den Übergang von linearen zu zirkulären Praktiken beschleunigen, muss dabei aber sowohl umweltbezogene als auch betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Laut einer aktuellen Studie[1] besteht die zentrale Herausforderung darin, einen verbindlichen Standard für die frühzeitige Erstellung umfassender Materialpässe für verwendete Baustoffe zu etablieren. Diese Materialpässe sind entscheidend, um die Wiederverwendung genutzter Materialien konsequent zu implementieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung biophilen Designs, also einer an der Natur orientierten Archi­tek­tur, die Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität miteinander verbindet. Zudem wird die Bedeutung flexibler, modularer Bauplanung hervorgehoben, um den Anforderungen einer echten Kreis­lauf­wirt­schaft gerecht zu werden.

 

Bestand neu denken

Die Studie zeigt auch, dass der Bestandserhalt und die Bestandsentwicklung besondere Chancen für die „Circular Real Estate“ bieten. Viele Büro­ge­bäude in deutschen Großstädten sind veraltet, und anstatt Abriss und Neubau sollten nachhaltige Sanierungskonzepte priorisiert werden. Dies kann nicht nur zu einer erheblichen Einsparung von Treibhausgasen beitragen, sondern auch die Wiederverwertung von Baumaterialien effizienter gestalten. Die Immo­bilien­branche muss daher den gesamten Lebens­zyklus einer Immobilie berücksichtigen, um echte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu erreichen. Derzeit wird vor allem nur der operative Energieverbrauch reguliert, während die sogenannten »grauen Emissionen«, die beim Bau entstehen, bisher nicht konsequent genug erfasst werden.

Um effektive Ressourcenschonung zu erreichen, scheinen folgende Maßnahmen empfehlenswert:

 

Beim Bauen

  • Fokus auf den Bestand legen: Renovierung und Instandhaltung sollte Vorrang vor Neubauten haben
  • Wiederverwendung von langlebigen Materialien (Heizkörper, Dachziegel, Fenster, Türen)  Plattformen für Privatpersonen und Unter­nehmen gibt es bereits
  • Einsatz von recycelten Baustoffen (Mauerwerk, Decken, Böden)

[1]CIRCULAR ECONOMY – Potenziale für Bestandimmobilien“, Wealthcap und JLL, März 2023

  • Verwendung von biobasierten Baustoffen (ökologische Wandfarben, Hanf, Lehm, Stroh und Holz als Dämmung, Verkleidung oder Konstruktion
  • Weiter dekliniert heißt es modulare und adaptives Design zu fördern – flexibles, nachhaltiges Bauen, das sich an Klimaveränderungen anpassen kann.

 

Im Büro

  • Modulare Ausstattung der Büros
  • Die Nutzung von Raum in Raum Lösungen erhöht die Flexibilität bei Nutzungsänderung
  • Das Weglassen von Wänden trägt zur Nachhaltigkeit bei.

Wer einen Schritt weiter gehen will – greift bei der Ausstattung auf Gebrauchtmöbel zurück Allerdings fehlt es hier neben der richtigen Einstellung noch an verlässlichen Zertifikaten. Unsere Nachbarn in den Niederlanden sind uns mit ihrer Selbstverpflichtung zu Gebrauchtmöbeln für öffentliche Verwaltungen um Längen voraus! Zukünftig wollen die niederländischen Behörden sogar nur noch auf recyceltes Mobiliar zurückgreifen.

  • Produkte aus recycelten Materialien werden zunehmend eingesetzt
  • Einsatz von LED-Lampen anstelle von herkömmlichen Beleuchtungskörpern
  • Nachhaltige Einkaufspolitik beinhaltet die Fokussierung auf regionale Lieferanten – kurze Lieferwege spart CO₂.

 

Im Betrieb

Erarbeitung eines individuellen Energiekonzeptes – Entwicklung einer Strategie zur Dekarbonisierung

  • Nutzung erneuerbarer Energie
  • Nutzung von Wasserstoff
  • Etablieren eines Entsorgungskonzeptes mit Mülltrennung und Maßnahmen zur Müllvermeidung. Hierzu gehört auch die Rücknahme oder Wiederverwendung von Verpackungen.

 

Auf zu neuen Zielen.

Die CANZLER GmbH kann in diesem Kontext durch Beratung in ESG-Themen, Erarbeitung von Energiekonzepten, Workplace-Beratung, TDD inklusive ESG und Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Bestand einen wesentlichen Beitrag leisten. Wir verbinden unser umfassendes Know-how mit einem starken Engagement für Umweltschutz und Ressourceneffizienz, um innovative und nachhaltige Lösungen für die Unter­nehmen in der Immo­bilien­branche zu entwickeln und sie auf dem eingeschlagenen Weg zu nachhaltig zu unterstützen.