Photo by Avi Richards on Unsplash

‚New Work‘ nach der Pandemie

Future workspace Strategien

Wie entwickelt sich unsere Arbeitswelt nach Corona

Mobiles Arbeiten wird ein fester Bestandteil von ‚New Work‘ werden. Zukünftig wollen über 50% der Beschäftigten mind. 1-2 Tage in der Woche die Möglichkeit haben, von zuhause im Homeoffice zu arbeiten. Um so wichtiger ist es daher, ein einheitliches Verständnis von mobiler Arbeit und der damit einsetzenden Change-Prozesse im Unter­nehmen zu entwickeln und die individuelle Umsetzung zu starten, damit die neuen Prinzipien in der Firmenkultur gelebt werden.

Von Birgit Loeflath, Senior Con­sul­tant, CANZLER GmbH


Mobiles Arbeiten / Remote Work

Dass die Arbeit auch im Homeoffice gut funktioniert, zweifelt seit Corona kaum jemand mehr an. Allerdings herrscht kein einheitliches Verständnis über die Begrifflichkeiten dieser neuen Arbeitskultur und was sie im Einzelfall für uns und die Unter­nehmen bedeuten. Es kursieren Begriffe wie ‚Mobiles Arbeiten‘, ‚Hybrides Arbeiten‘, oder ‚Remote Work‘, um nur einige zu nennen.

Daher ist es höchste Zeit für eine umfassende Definition, denn in dem Thema Mobiles Arbeiten steckt soviel mehr als nur das Arbeiten von daheim! Das Homeoffice war während der Pandemie notgedrungen eine einfach umzusetzende Möglichkeit der Erbringung der Arbeit außerhalb des Büros. Mobiles Arbeiten ist aber eine Form des ortsunabhängigen Arbeitens. Mit­arbei­ter, die mobil arbeiten, haben keinen festen Arbeitsplatz im Büro mehr. Sie erbringen ihre Leistung, ohne dass ihr Arbeitsplatz vorgegeben ist. So können sie genauso gut von einem Café, einem Co-Working Space oder einem Park aus arbeiten.

 

Sorgen der Beschäftigten

Vor Corona war die größte Befürchtung der Mitarbeitenden bei der Einführung eines neuen Arbeitsplatz- oder Bürokonzeptes die, dass eine flexible und offene Gestaltung gleichbedeutend mit dem altbekannten Großraumbüro ist, nur mehr oder weniger räumlich gegliedert. Größte Sorge dabei war, dass die Lautstärke im Büro ist zu hoch ist und der einzelne nicht mehr konzentriert arbeiten kann. Und diese Sorge weicht gerade einer neuen Befürchtung: Ich finde keinen freien Platz! Oder: Habe ich überhaupt noch einen Arbeitsplatz?

Die Erfahrung aus der Pandemie-Zeit hat zwar dafür gesorgt, dass die Mitarbeitenden die positiven Effekte der größeren Flexibilität zu schätzen wissen. Aber nur wenige können sich etwas anderes als ihren eigenen Schreibtisch im Büro vorstellen.

Die vielen projektinternen Umfragen des Internationalen Instituts für Facility Ma­nage­ment (IFM) bringen die Wunschsituation zahlreicher Befragter auf eine knappe Formel:

„Flexibilität bei dem Ort der Arbeitserbringung, aber weiterhin mit einem persönlich fest zugeordneten Arbeitsplatz im Büro und bitte mehr Besprechungsräume.“

Die Top 3 der Sorgen und Druckpunkte von Mitarbeitenden und Führungskräften lauten:

  1. Sorge, einen geeigneten freien Platz zu finden - 41,7%
  2. Zweifel an der konsequenten Umsetzung von Strategien (gilt z.B. ein Desksharing-Prinzip hinterher wirklich für alle?) - 36,7%
  3. Passen Unter­nehmenskultur und flexibilisierte Arbeitswelt wirklich zusammen? - 35,4%

 

Gelebte Unter­nehmenskultur als Anker

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die Akzeptanz zukunftsweisender Arbeitsmethoden durch die Pandemie nicht zum Selbstläufer in der Im­ple­men­tie­rung von neuen Arbeits­platz­konzepten wird! Hier helfen gemeinsame und unternehmensweite Vereinbarungenbezüglich der angestrebten Umsetzung von neuen Arbeits­platz­konzepten. Diese müssen in der Unter­nehmenskultur verankert und manifestiert und von der Führungsebene vorgelebt werden. Unter­nehmen, die frühzeitig eine ‚New Work‘ Strategie entwickeln und sich überlegen, wie ihre Organisation künftig arbeiten wird und welche Art von Räumen es dazu braucht, werden zu den Gewinnern zählen. Transparenz im Handeln und eine klare Vision sind hier Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung.

Lesen Sie mehr dazu in der aktuellen Studie von PROOF und dem begleitenden Interview.