crenet e.V. Roundtable Süd/München
Holzbau – Der nachhaltige Weg in die Zukunft
27.03.2025

Holz ist wieder cool!
Das ist das Fazit nach zwei Vorträgen und einer angeregten Podiumsdiskussion mit Expertinnen aus Planung, Bau, Brandschutz und Forschung.
Erfolgsfaktoren sind hierbei:
- Eine frühe Einbeziehung aller Beteiligten schon in der Planungsphase
- Aufklärung und Bildung: Informationskampagnen und Schulungen könnten dazu beitragen, Vorurteile abzubauen
- Netzwerke zwischen Architekten, Bauunternehmen und Holzlieferanten fördern den Wissensaustausch und erleichtern die Zusammenarbeit bei Holzbauprojekten.
- Best Practises: erfolgreiche Holzbauprojekte dienen als Inspiration und stärken das Vertrauen in die Machbarkeit und Vorteile von Holzbauweisen.
Es wurden 2 interessante Projekte vorgestellt:
🏠 Michael Sommer, Head of Architecture bei CANZLER GmbH, hat den prämierten Neubau der Kreisverwaltung Mainz-Bingen vorgestellt, bei dem großen Wert auf Kreislauffähigkeit gelegt wurde, z.B. durch das gesteckte Tragsystem in Skelettbauweise, das seriell vorproduziert werden kann.
🏠 Julia Josefine Müller, Geschäftsführerin von IOD Inclusive Office Design und Johann Wellner, Geschäftsführer der KAMPA Objekt- und Gewerbebau GmbH, haben die neue Verwaltungszentrale von Encavis in Neubiberg vorgestellt, die auf einem Parkdeck aufgestockt wurde. Aufgrund seines geringen Gewichts bietet Holz ideale Möglichkeiten zur Nachverdichtung
Holzbau erlebt tatsächlich eine Renaissance und wird wieder als modern und innovativ angesehen. Hier sind einige Aspekte, die den Holzbau heute "anders" und attraktiv machen:
- Nachhaltigkeit: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu traditionellen Baumaterialien wie Beton oder Stahl. Der Einsatz von Holz trägt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.
- Ästhetik und Design: Moderne Holzbauweisen ermöglichen innovative architektonische Designs. Holz kann vielseitig eingesetzt werden und bietet eine warme, natürliche Ästhetik, die in vielen zeitgenössischen Bauprojekten geschätzt wird.
- Technologische Fortschritte: Mit der Entwicklung neuer Technologien wie Brettsperrholz (CLT) und anderen Holzverbundstoffen können Holzstrukturen heute größere Spannweiten und höhere Gebäudehöhen erreichen, als es früher möglich war.
- Effizienz und Geschwindigkeit: Holzbauprojekte können oft schneller realisiert werden als solche mit traditionellen Materialien. Vorfabrizierte Holzelemente können auf der Baustelle schnell montiert werden, was Bauzeiten verkürzt.
- Gesundheitliche Vorteile: Holz hat positive Auswirkungen auf das Raumklima. Es reguliert die Luftfeuchtigkeit und schafft eine angenehme Atmosphäre, was sich positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirken kann.
- Widerstandsfähigkeit: Moderne Holzbauweisen bieten eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben und Feuer, was durch spezielle Konstruktionsmethoden und Behandlungen erreicht wird.
Doch ohne Brandschutz kein Holzbau, deshalb haben wir uns gefreut, dass in der anschließenden Podiumsdiskussion Dina Pedrotti Dipl.-Ing. Univ. Architektin von hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH ihre Expertise aus dem Brandschutz eingebracht hat.
Ergänzt wurde die Runde von Dr. Anne Niemann von der IAD TH Rosenheim - Innenarchitektur.Architektur.Design, die uns über den aktuellen Stand der Forschung und Normierung informiert hat.

