CANZLER plant Technische Ausrüstung und übernimmt die Objektüberwachung in der Bauphase
Neuer Glanz für das Wellenbad am Spreewaldplatz
12.03.2020
32 Jahre Schwimmbadbetrieb haben im Wellenbad am Spreewaldplatz ihre Spuren hinterlassen, weshalb das beliebte Familienfreizeitbad (Bruttogeschossfläche 9.000 Quadratmeter) in Berlin-Kreuzberg nun von Grund auf saniert und damit auf den technisch neuesten Stand angehoben wird. CANZLER wurde mit der Planung der Technischen Gebäudeausrüstung beauftragt und unterstützt die Berliner Bäder Betriebe während der Bauphase in der Objektüberwachung. Anlagentechnisch sind eine moderne Raumklimatisierung sowie eine effektive Wasseraufbereitung umzusetzen und ein bestehendes Blockheizkraftwerk (BHKW) einzubinden.
Berlins einziges Wellenbad wird komplett saniert und wesentlich attraktiver gestaltet: Das Wellenbecken wird nicht nur überarbeitet, sondern erhält auch eine große Innenrutsche. Neben neuen Umkleidebereichen mit Transgenderbereich investieren die Bäder Betriebe Berlin in die Modernisierung der Saunalandschaft. Für die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung zeichnet das Berliner Büro von CANZLER verantwortlich, das den Auftraggeber in der weiteren Planung und während der Bauphase in der Objektüberwachung unterstützt. Danach wird sich inmitten des multikulturellen Szeneviertels seinen mitunter langjährigen Gästen ein revitalisiertes Erlebnisbad präsentieren.
„Bei der Planung steht vor allem der Qualitätsstand der neuen Anlagen im Vordergrund, um den aktuellen Normen und Richtlinien für Schwimmbäder zu entsprechen“, erklärt Michael Poeck, der verantwortliche Projektleiter von CANZLER. Die Technik ist überaltert und muss von Hand bedient werden. Mit einer neuen und zeitgemäßen Gebäudeleittechnik lassen sich später die raumlufttechnischen Anlagen, das Licht und sicherheitsgerichtete Anlagen über einfache Steuerungselemente vom Monitor aus bedienen. Zudem ist ein zwei Jahre altes Blockheizkraftwerk (BHKW) in die Anlagen zu integrieren. Der Ingenieur von CANZLER beschreibt das als energetisch anspruchsvolle Aufgabe. Der Schwimmbadbetrieb erfordert auch im Sommer eine hohe Heizleistung, die größtenteils über den Betrieb des BHKWs abzudecken ist. Der dadurch zusätzlich erzeugte Strom wird im Eigenbedarf verbraucht oder, bei Überschuss, ins Netz des Stromversorgers eingespeist und vergütet. In diesem Moment wird das Schwimmbad am Spreewaldplatz zu einem Stromproduzenten. „Bei vielen der in den 70er und 80er Jahren errichteten Frei- und Hallenbädern gilt es, in erster Linie den hohen Heizenergieverbrauch zu reduzieren und die Bäder mit moderner, effizienter Technik zeitgemäß und emissionsarm auszustatten“, sagt Poeck.
Effektive Wasseraufbereitung sichert Hygienestandard
Mehr als 200.000 Besucher unterschiedlicher Nationen und Kulturen besuchen jährlich das Bad am Görlitzer Park. Den Ansprüchen der multikulturellen Badegäste muss die neue Technik gerecht werden. Beispielsweise erfordert der Badebetrieb eine besonders effektive Wasseraufbereitung. „Das Schwimmen ist nicht nur in normaler Badebekleidung, sondern auch im Burkini, einem Ganzkörper-Badeanzug für muslimische Frauen, erlaubt, deshalb müssen die Filteranlagen robust dimensioniert und erstellt werden, um den gewünschten Hygienestandard des Badewassers zu erzielen“, so Poeck.
Das 1987 eröffnete Schwimmbad zählt aufgrund seines sichtbaren Tragwerks und einem im Sandhügel gelandetes UFO als „Kunstwerk im Bestand“. Demzufolge sind die Tragwerkselemente zu restaurieren und teils originalgetreu zu ersetzen. Alle Modernisierungsmaßnahmen unterliegen somit einem hohen gestalterischen Anspruch, den die für den Neubau zuständigen AHM Architekten Berlin in Absprache mit dem Architekten des Bestands, Herrn Christoph Langhof, in die nächsten Dekaden transformieren.